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Wer Fachkräfte für die Kitas gewinnen will, muss alle Hebel in Bewegung setzen

Nach einer kleinen Anfrage zum Stand der Abschlussprüfungen für staatlich anerkannte Erzieher:innen betont Nicole Anger, kinder- und jugendpolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke:

„Pädagogische Fachkräfte werden insbesondere über persönliche Eignung gewonnen. Wer in der Kita arbeitet, bringt meist auch viel Herzblut für den Job mit. Wer im pädagogischen Berufsfeld schon eine Weile tätig ist und einen sozialpädagogischen oder pflegerischen Abschluss hat, kann seine Prüfung zur staatlich anerkannten Erzieher:in nachholen. Auch bei fachfremden oder gar fehlenden Berufsabschlüssen ist nach einer einschlägigen Berufstätigkeit die Anerkennung möglich, als Quereinstieg.

Nur von der Möglichkeit der sogenannten Nichtschüler:innenprüfung machen kaum Personen Gebrauch. Im Jahr 2023 gab es 8 Anträge zur Prüfung, um den Abschluss der Erzieher:in zu erreichen. Von diesen 8 Personen haben 6 die Prüfung nicht bestanden, auch die Zahlen der Vorjahre sind nicht besser. Dass der Quereinstieg in der Kindertagesbetreuung für diese Personen nicht gelingt, ist fatal. Gerade in den Zeiten des Fachkräftemangels muss es doch ein zwingendes Anliegen sein, jede Person, die persönlich für diesen Beruf geeignet ist, zu bestärken.

Eine hohe Durchfallquote bei den Nichtschüler:innenprüfung macht deutlich, dass die Vorbereitungen schlecht sind. Das kann im Rückschluss auch an den immer wieder kritisierten Rahmenbedingungen in Kita liegen. Den Fachkräften fehlt es an Zeiten, die nicht unmittelbar mit den Kindern in Zusammenhang stehen. Gerade neue Mitarbeitende brauchen Anleitung und Unterstützung. Dies gelingt mit dem aktuellen Personalschlüssel augenscheinlich nicht. Offensichtlich schrecken diese mangelhaften Rahmenbedingungen potentielle Quereinsteigende eher ab.

Letztlich gilt, will man Fachkräfte für die Kita gewinnen, muss man alle Hebel in Bewegung setzen. Dazu gehört vor allem eine Verbesserung der Rahmenbedingungen in der Kita sowie ein besserer Personalschlüssel, damit genug Zeit für die Qualifikation von neuen pädagogischen Fachkräften bleibt. Die Landesregierung muss jetzt eine Werbekampagne starten, um mehr Menschen für den Quereinstieg als Erzieher:in zu gewinnen. Dieser Job verdient endlich mehr Wertschätzung! Die Landesregierung ist gefordert, die Rahmenbedingungen zu verbessern sowie die Nichtschüler:innenprüfung auf ihre Wirkung hin zu überprüfen.“

 

Hier finden Sie die Antworten der Landesregierung auf die Anfrage von Nicole Anger samt Anlage.

 

Magdeburg, 8. Mai 2024