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Monika Hohmann zu TOP 18: Qualifizierungsinitiative "Bildung elementar - Bildung von Anfang an"

Das neue Kinderfördergesetz (Kifög) ist gerade beschlossen, schon treten die vielfältigsten Fragen zum Gesetz auf. Mit unserem Antrag Qualifizierungsinitiative „Bildung elementar- Bildung von Anfang an“ möchten wir Klarheit für die Träger der Kindertageseinrichtungen und Tagespflegestellen sowie für die Erzieherinnen und Erzieher schaffen. Bereits bei den Veranstaltungen zum Kita-Dialog im Januar, die Minister Bischoff gemeinsam mit Frau Prof. Dr. Rabe Kleeberg durchführte, stellten die Anwesenden jede Menge Fragen zum Bildungskonzept und zu dessen Umsetzung. Im § 5  des neuen Kifög  heißt es dazu unter: Aufgaben der Tageseinrichtungen im Punkt (3): „Die Träger der Tageseinrichtungen gestalten die Umsetzung des Erziehungs- und Bildungsauftrages in eigener Verantwortung. Verbindliche Grundlage ist das Bildungsprogramm "Bildung: elementar – Bildung von Anfang an" unter besonderer Beachtung der Sprachförderung.“

Uns liegen aktuell Informationen von Trägern vor, dass zurzeit die unterschiedlichsten Institute kostenpflichtige Qualifizierungsangebote für Erzieherinnen und Erzieher zum aktuellen Bildungsprogramm unterbreiten.  Da wir nicht wissen, ob diese Angebote den qualitativen Ansprüchen des Programmes gerecht werden, sind wir für klare Regelungen seitens der Landesregierung. Wir fordern daher ein Qualifizierungskonzept für die flächendeckende Implementierung des Bildungsprogramm „Bildung elementar- Bildung von Anfang an“ in den Kindertageseinrichtungen sowie in der Tagespflege. Das bedeutet auch, eine Analyse der derzeitigen Fortbildung zum Programm „Kita elementar“ zu erstellen. Aus der Praxis ist uns bekannt, dass derzeit für das noch laufende Programm nicht alle gemeldeten Kita-Einrichtungen berücksichtigt werden konnten. Fehlende Referentinnen waren einer der  wesentlichen Gründe. Hier besteht dringender Handlungsbedarf, Abhilfe zu schaffen und Alternativen anzubieten.

In der kleinen Anfrage zum Stand der Qualifizierungsinitiative „Kita elementar“, nachzulesen unter  KA 6/7225 von 2011, wurde festgestellt, dass bis 2011 ca. 3400 Fachkräfte über die Qualifizierungsinitiative „Kita elementar“ erreicht wurden. Ziel soll es aber sein, mindestens 9000 Erzieherinnen und Erzieher bis zum Ende des Programms am 31.12. 2015 zu qualifizieren. Das ist natürlich eine große und herausfordernde Aufgabe. Jedoch sehen wir hier das Ministerium in der Pflicht, die nötigen Rahmenbedingungen zu schaffen. Das schließt auch ein, bekannte Hindernisse abzubauen. So waren u.a. einzelne Träger von Kindertageseinrichtungen unzureichend über das Programm informiert  oder fühlten  sich aufgrund der umfangreichen Anforderungen im Bereich der frühkindlichen Bildung überfordert. Auch traten Probleme bei der Beantragung der Zuwendungen auf, die nun ausgeräumt sein sollen.

Nach unserer Auffassung müsste die derzeitige Initiative inhaltlich dem neuen Bildungsprogramm angepasst werden. Denn wer sich mit  beiden Programmen, dem von 2004 und dem Aktuellen,  inhaltlich auseinandersetzt, erkennt doch wesentliche  Unterschiede. Das bedeutet auch, dass in dem neu zu erarbeiteten Qualifizierungskonzept die Frage der Nachqualifizierung  bereits erreichter Fachkräfte zu stellen ist.

Im Punkt 4 unseres Antrages möchten wir auf die verbindliche Aufnahme des Bildungsprogrammes „Bildung elementar - Bildung von Anfang an“ in die Curricula der Ausbildung von staatlich anerkannten Erzieherinnen und Erzieher abzielen. Nach wie vor erreicht uns  Kritik aus den Einrichtungen und das war auch  den Kita-Dialog Gesprächen zu entnehmen, dass junge Absolventen oft  nichts vom Bildungsprogramm gehört  bzw. sich  inhaltlich noch nicht damit auseinandergesetzt haben.  Hier besteht großer Nachholbedarf. Da wir derzeit die Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern  in den Ausschüssen Bildung und Soziales beraten, wäre es eine gute Gelegenheit, diesen Schwerpunkt mit im Blick zu nehmen.

Zusammenfassend möchten wir noch einmal auf die Dringlichkeit dieses Qualifizierungskonzeptes hinweisen. Damit würden zum einem die Einrichtungen Klarheit erhalten, wie sie ab August  mit dem Bildungsprogramm umgehen sollen und Erzieherinnen und Erzieher bekämen verlässliche Aussagen bezüglich der  Fortbildungen. Wir bitten die Landesregierung, dem Ausschuss für Arbeit und Soziales noch vor Inkrafttreten des neuen Kinderförderungsgesetzes zum 01.08.2013 das Konzept vorzustellen und entsprechend zu berichten.