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Schulreformkonzepte bedürfen breiter öffentlicher Debatte

Die Fraktion DIE LINKE. im Landtag von Sachsen-Anhalt hat am Sonnabend auf einer gemeinsamen Konferenz mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung Vorschläge zur weiteren Schulentwicklung in Sachsen-Anhalt diskutiert. Dazu erklärt der Bildungspolitische Sprecher der Fraktion und Landesvorsitzender seiner Partei, Matthias Höhn

Die Fraktion DIE LINKE. im Landtag von Sachsen-Anhalt hat am Sonnabend auf einer gemeinsamen Konferenz mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung Vorschläge zur weiteren Schulentwicklung in Sachsen-Anhalt diskutiert. Dazu erklärt der Bildungspolitische Sprecher der Fraktion und Landesvorsitzender seiner Partei, Matthias Höhn:

„Die Konferenz hat sich den Bedingungen zugewandt, unter denen sich Schulentwicklung im nächsten Jahrzehnt vollziehen wird. DIE LINKE geht davon aus, dass Schulreformkonzepte einer breiten öffentlichen Debatte bedürfen.

Wir sehen in der Sicherung einer ausreichenden Zahl gut qualifizierter und engagierter Lehrkräfte eine entscheidende Voraussetzung für das Gelingen künftiger Schulreformen. In der nächsten Dekade droht aber akuter Lehrermangel. Es ist höchste Zeit zu handeln:

  • die Einstellungskorridore für den öffentlichen Dienst und speziell für Lehrkräfte müssen jetzt erweitert werden,
  • die Kapazitäten der staatlichen Seminare für die zweite Phase der Lehrerausbildung sollen deutlich erhöht werden,
  • unverzüglich muss begonnen werden, Mängel in der Qualität der Lehrerausbildung zu überwinden.

Längerfristig soll die Lehrerausbildung so gestaltet werden, dass ein flexibler Einsatz in verschiedenen Schulformen nicht mehr durch starre Laufbahnen behindert und die Ausbildung weniger an Schulformen, sondern an Schulstufen orientiert wird. Für künftige Lehrerinnen und Lehrer muss die Tätigkeit an Schulen in Sachsen-Anhalt attraktiv sein.

Wir setzen in unserem Schulpolitischen Konzept „Eine Schule für alle Kinder“ auf Integration und soziale Chancengleichheit, auf eine allgemeine Erhöhung des Bildungsniveaus.
Wir fordern,

  • entschiedener Barrieren beim Bildungszugang abzubauen;
  • mehr zu tun, um Kinder und Jugendliche mit zunehmend unterschiedlichen Lernvoraussetzungen zu erreichen,
  • Bildungsprozesse durch einen engen Praxis- und Lebensweltbezug, durch eine feste Verankerung technischer Bildung in allen Schulformen nachhaltiger zu gestalten;
  • durch sozialpädagogische Unterstützungsangebote an Brennpunkten „Schulversagen“ wirksamer zurückzudrängen.

Das erhebliche Geld, das jetzt zur Ankurbelung der Konjunktur in die Hand genommen wird, muss auch helfen, denjenigen den Bildungszugang zu erleichtern, die in finanziell angespannten Verhältnissen leben. Deshalb schlagen wir vor:

  • ab August 2009 Entlastung aller Schülerinnen und Schüler von den Kosten der Schülerbeförderung auch in der Sekundarstufe II,
  • Erstattung der Kosten für die Mittagsversorgung bis zu einer Höhe von 2 Euro pro Mittagessen durch das Land in den Kindertagesstätten und Grundschulen,
  • Ausreichung einer einmaligen Pauschale an die Schulträger von 50 Euro pro Schüler zur Anschaffung von Lehr- und Lernmitteln.“

Magdeburg, 7. März 2009