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Preisverfall bei Milch nicht länger zulassen

Vor dem Hintergrund eines erneuten Preisverfalls bei Milch erklärt der agrarpolitische Sprecher der Fraktion DIE LINKE, Hans-Jörg Krause

Vor dem Hintergrund eines erneuten Preisverfalls bei Milch erklärt der agrarpolitische Sprecher der Fraktion DIE LINKE,  Hans-Jörg Krause:

„Dem erneuten Preisverfall bei Milch darf nicht länger tatenlos zugesehen werden. Gefragt ist eine gesamteuropäische Lösung. Eine Lösung, die davon ausgeht jedem Milchbauern eine Milchmenge zu gestatten, die im Einklang mit den regionalen natürlichen Bedingungen und Erfordernissen steht. Rinder- und Milchviehhaltung sind ein wichtiger Wirtschaftszweig in den ländlichen Räumen. Hier werden nicht nur Arbeitsplätze vorgehalten, sondern der Bereich leistet auch einen unschätzbaren Beitrag zur Pflege des ländlichen Raumes.  

In diesem Sinne darf sich Politik nicht nur um das „Autogeschäft“ kümmern, sondern sollte auch Verantwortung dafür tragen, dass Milchpreise von nur 20 bis 23 Cent pro Liter endlich der Vergangenheit angehören.
Geht man davon aus, dass etwa 40 Cent notwendig sind, um nachhaltig wirtschaften zu können, dann ergibt sich lt. Angaben des Bundesverbandes Deutscher Milchviehhalter (BDM) pro Jahr in Sachsen-Anhalt ein Fehlbetrag von bis zu 140 Mill. EURO für die Milchviehhalter.

Das sind finanzielle Mittel, die dringend für Investitionen sowie zur Existenzsicherung benötigt werden. Die gegenwärtige Preispolitik der Handelsketten ist alles andere als eine gerechte Vergütung der Leistungen der Milchbauern. Sie degradiert die Bauern schlicht und einfach zu Restgeldempfänger.
Wenn in den zurückliegenden Monaten allein in Sachsen-Anhalt rund 20 Milchbauern ihre Milchproduktion und damit auch etwa 3.000 Milchkühe aufgegeben haben, so muss das auch als eine Gefährdung der modernen Agrarstrukturen im Osten Deutschlands bewertet werden - ein Signal, das von der Politik unbedingt ernst genommen werden sollte.“