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Nein zu Gewalt gegen Frauen und Kinder

Zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November 2014 erklärt die gleichstellungspolitische Sprecherin der Fraktion Henriette Quade

Zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November 2014 erklärt die gleichstellungspolitische Sprecherin der Fraktion Henriette Quade:

„Am 25. November des Jahres 1960 wurden in der Dominikanischen Republik drei Schwestern, die im Untergrund gegen die damals dort herrschende Trujillo-Diktatur gekämpft hatten, vom militärischen Geheimdienst verschleppt, vergewaltigt und ermordet. Auf einem Treffen von lateinamerikanischen und karibischen Frauen 1981 in Bogotá, Kolumbien, gedachten die Teilnehmerinnen dieser Frauen und riefen den 25. November als internationalen Gedenktag aus, der seit 1999 als Gedenktag von den Vereinten Nationen anerkannt wurde. Er soll alljährlich an die immer noch weltweite Gewalt gegen Frauen und Mädchen, an deren Missbrauch, Missachtungen, Verfolgungen, Verstümmelungen oder gar Tötungen erinnern. Und er gilt als das Symbol des Kampfes gegen die Verletzung von Menschenrechten generell.

Heute wird die Gültigkeit der Menschenrechte auch für Frauen weltweit zumindest offiziell nicht mehr in Frage gestellt. Aber die Realität zeigt noch immer ein anderes Bild: In vielen Ländern werden Mädchen und Frauen im Namen von Kultur, Religion, Moral und Politik verachtet, und es gehört zur gesellschaftlichen Norm, sie ungestraft zu schlagen, zu missbrauchen oder zu ermorden.

In Deutschland findet Gewalt gegen Frauen vorwiegend im sozialen Nahbereich statt. Auch 11 Jahre nach Einführung des Gewaltschutzgesetzes erleben immer noch ca. 40 % aller Frauen in Deutschland sexuelle und körperliche Gewalt. Gewalt von Männern an Frauen im privaten Kontext ist somit neben der Gewalt von Erwachsenen an Kindern die größte homogene Menge an Gewaltkriminalität.

Die Landesregierung von Sachsen-Anhalt ist gefordert, gegenwärtig und auch künftig mit ausreichenden personellen, sächlichen und finanziellen Ressourcen, entsprechende professionelle Beratungs- und Hilfsangebote, ambulante Beratungsstellen, Interventionsstellen, Frauenhäuser, Täterberatungsstellen und Öffentlichkeitskampagnen gegen Gewalt zu unterstützen und zu fördern. Nur eine ausreichende Grundfinanzierung der Frauenhäuser wird der gesellschaftlichen Realität gerecht, dass Gewalt gegen Frauen potenziell jede treffen kann – unabhängig von Einkommen, Bildungsstand, Kultur oder Herkunft der Beteiligten.

An dieser Stelle ausdrücklich Dank den Frauen, die seit vielen Jahren mit großem Engagement, hohen Qualifikationen und persönlichem Einsatz sowie Ausdauer die schwierige und anspruchsvolle Arbeit in den Frauenhäusern und Beratungsstellen, den Frauenzentren und Interventionsstellen leisten.

Gewalt gegen Frauen ist leider kein Phänomen mit Seltenheitswert. Im Gegenteil: Es ist zu jeder Zeit immer noch allgegenwärtig - in Sachsen-Anhalt, in Deutschland, in Europa und auf der ganzen Welt. Es muss zur zentralen gesellschaftlichen Aufgabe werden, durch helfende, aufklärende und vorbeugende Maßnahmen Gewalt gegen Frauen und Kinder von der Wurzel an zu bekämpfen.“

Magdeburg, 24. November 2014