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Monika Hohmann zu TOP 17: Reform der Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern

„Was lange währt, wird gut“. Man könnte zu dieser Erkenntnis kommen, wenn man sich  das Datum des ursprünglichen Antrages ansieht. Doch weit gefehlt. Der uns heute vorgelegten Beschlussempfehlung werden wir nicht zustimmen.

Als wir im Ergebnis des Fachgespräches 2013 im Bildungsausschuss eine gemeinsame Beschlussempfehlung mit der Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen vorlegten, nahmen wir an, dass auch bei der Koalition der Wunsch reifte, eine notwendige Qualifizierung und deutliche Verbesserung der Rahmenbedingungen zur Ausbildung von Erzieherinnen und Erzieher, mitzutragen.

Doch leider war dem nicht so. Stattdessen läuft nun ein Modellprojekt, das zwar dualorientiert aufgebaut ist, aber nicht zum Abschluss einer staatlich anerkannten Erzieherin/ eines staatlich anerkannten Erziehers führt. Nach erfolgreichen drei Jahren, dürfen sich die TeilnehmerInnen des Projektes nun, „Fachkraft für Kindertageseinrichtungen“ nennen. Damit erwerben sie einen Abschluss, welcher nur in Sachsen-Anhalt anerkannt wird. Zudem wird die Ausbildung zur „Staatlich geprüften Fachkraft für Kindertageseinrichtungen" dem Niveau 4 des DQR (Deutscher Qualifikationsrahmen für lebenslanges Lernen) zugeordnet. Im Vergleich dazu, bei der Ausbildung zur Staatlich anerkannten Erzieherin/ staatlich anerkannten Erzieher befindet sich der DQR auf dem Niveau 6. Das heißt, die Qualität, die wir für die frühkindliche Bildung und die Umsetzung des Bildungsprogramms „ Bildung elementar“ benötigen, wird dem nicht gerecht. Und das ist für uns nicht verhandelbar und scheinheilig.

Um das Schlimmste zu verhindern, hatte meine Fraktion deshalb im Sozialausschuss einen Änderungsantrag eingebracht, der die Forderung aufmachte, sicherzustellen, dass sich an die Ausbildung im Rahmen des Landesmodellprojektes
für die Absolventinnen und Absolventen eine einjährige ggf. berufsbegleitende
Fachschulausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin/zum
staatlich anerkannten Erzieher anschließen sollte.  Auch dies wurde von der Koalition abgelehnt.

Wenn wir die Ergebnisse unterm Strich betrachten, kann von einer Verbesserung der Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin/ staatlich anerkannten Erzieher nicht gesprochen werden. Und mit dieser Kritik stehen wir nicht allein. Auch die zuständigen Gewerkschaften sehen dies auch so. Die vorhandenen Baustellen auf diesem Gebiet werden mit diesem uns heute vorliegendem Antrag nicht beseitigt.
Wir benötigen unbedingt eine Weiterentwicklung der Erzieherinnen-Ausbildung.

Das heißt für meine Fraktion:

  1. Wir brauchen dringend die Erweiterung der Kapazitäten für eine grundständige Ausbildung für Frühpädagoginnen und Frühpädagogen.
  2. Die Schaffung der Voraussetzungen für den direkten Übergang nach einem Fachschulabschluss zur staatlich anerkannten Erzieherin/ staatlich anerkannten Erzieher zu einem etwa zweijährigen Aufbaustudium der Frühpädagogik.
  3. Die unsägliche Nichtschülerprüfung gehört reformiert, damit hier die hohe Quote der Schülerinnen und Schüler die durchfallen, gesenkt wird.
  4. Endlich eine Kooperation zwischen Kultus- und Sozialministerium  herzustellen, damit u.a. die Einführung des Bundesmodellprogramms „Quereinstieg – Männer und Frauen in Kitas“ endlich auf den Weg gebracht wird. Hier gibt es derzeit unterschiedliche Aussagen.


Zum Abschluss sei gesagt: Qualität sieht anders aus.