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Hendrik Lange zu TOP 13: Theatern und Orchestern in Sachsen-Anhalt eine Zukunft geben

Der Antrag hat sich in unseren Augen überhaupt nicht erledigt, denn die Kampfforderung war, den Kommunen mehr Zeit zu geben, um die Strukturveränderungen vorzunehmen und dies mit den Einrichtungen entsprechend abzustimmen. Deswegen war das Ziel, die Summe des Landes bis 2018 stabil zu halten. Das war immer die Kernforderung. Das wäre auch der vernünftige Weg gewesen, damit man die Strukturen maßvoll in der Zeit anpassen kann.

Es ist doch genau das passiert, was wir immer befürchtet haben. Zum einen kam es zu finanziellen Mehrbelastungen der Kommunen, um die Kürzungen abzufedern. Ich sage nur: In Dessau-Roßlau muss die Kommune zusätzliche Mittel in Höhe von 2 Mio. Euro aufbringen, in Halle werden in der TOO gerade die Rücklagen verbraucht, auch dort wird es Mehraufwendungen geben müssen; im Landkreis Mansfeld-Südharz haben sich die Anteile der Kommunen auch entsprechend erhöht. Und all das, obwohl sich die Kommunen in der Haushaltskonsolidierung befinden und obwohl das Land die Kommunen weiterhin finanziell relativ schlecht stellt.

Zum anderen gab es bereits künstlerische Einschnitte. Ich kann Ihnen sagen, dass es in Halle bereits Einschnitte beim Kinder- und Jugendtheater gegeben hat. Es ist auch so, dass in Halle zurzeit das Projekt „Kinderstadt“ zur Disposition gestellt wird, weil man es sich einfach nicht mehr leisten kann.

Das Theater im Landkreis Mansfeld-Südharz hat ein deutlich kleineres Ensemble und wird deshalb bestimmte Stücke nicht spielen können bzw. bestimmte Stücke nicht in sein Programm aufnehmen können.

Zu Dessau-Roßlau kann ich sagen: Von jährlich elf Produktionen sind künftig nicht mehr als fünf Produktionen auf der Großen Bühne möglich. Statt 14 gibt es dort nur noch acht Tänzer, statt 16 Schauspielern wird es im Jahr 2018 nur noch acht Schauspieler geben. Das führt automatisch zu Einschränkungen der künstlerischen Möglichkeiten des Spielplanes. Dass es der richtige Weg ist, dies durch Shows wie zum Beispiel von Cindy aus Marzan, die dort gerade aufgetreten ist, zu kompensieren, halten wir für höchst fragwürdig.

Deswegen lehnen wir den Weg ab, den die Landesregierung und die Koalitionsfraktionen hierbei gegangen sind. Es hätte in einem vernünftigen Zeitraum maßvolle Strukturanpassungen geben müssen, aber nicht auf diesem Weg mit der Brechstange, den Sie gegangen sind.