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Entscheidung zu Jugendkanal ist schlechter Witz

Zur heutigen Entscheidung der Ministerpräsidenten, ein von ARD und ZDF veranstaltetes öffentlich rechtliches Jugendangebot nur im Internet zuzulassen, erklärt Stefan Gebhardt, medienpolitischer Sprecher der Fraktion

Zur heutigen Entscheidung der Ministerpräsidenten, ein von ARD und ZDF veranstaltetes öffentlich rechtliches Jugendangebot nur im Internet zuzulassen, erklärt Stefan Gebhardt, medienpolitischer Sprecher der Fraktion:

„Seit einer halben Ewigkeit beraten die Ministerpräsidenten darüber, ob ARD und ZDF ein gemeinsames trimediales Angebot für die junge Zielgruppe starten dürfen. Das nun verkündete Ergebnis zeugt von mangelndem Sachverstand und schlichter Unwissenheit über das Mediennutzungsverhalten junger Leute.

Wenn es nicht so traurig wäre - diese Entscheidung ist ein schlechter Witz. Denn junge Leute tummeln sich nicht nur im Internet, sondern nutzen nach wie vor auch Radio und Fernsehen als Medium. Diese Abspielwege dürfen nun ARD und ZDF für ein Jugendangebot nicht nutzen.

Erlaubt ist jetzt das, was auch vorher schon erlaubt war. Mit einem sogenannten Dreistufentest können nämlich sowohl ARD als auch ZDF neue Angebote im Internet starten. Dazu hätte es keinen Beschluss der Ministerpräsidenten bedurft. Im Übrigen verfügt die ARD mit „Einslike“ bereits über ein Jugendangebot im Netz. Der Erfolg dieses reinen Internetangebotes ist äußerst bescheiden.

Mit der heute gefällten Entscheidung haben die Ministerpräsidenten dem öffentlich rechtlichen Rundfunk die Chance verwehrt, attraktiver für ein junges Publikum zu werden. Offenbar haben sie noch nicht verstanden, dass die heutige Medienwelt trimedial verläuft und man auf allen Abspielwegen Präsenz zeigen muss.“

Magdeburg, 17. Oktober 2014