Diese Website verwendet Cookies. Warum wir Cookies einsetzen und wie Sie diese deaktivieren können, erfahren Sie unter Datenschutz.
Zum Hauptinhalt springen

Entscheidung gegen Täve Schur ist eine Entscheidung gegen die Anerkennung ostdeutscher Biographien

Die Entscheidung, Täve Schur nicht in die „Hall of Fame“ des Sports aufzunehmen, macht in erschreckender Weise die Missachtung ostdeutscher Biographien und der Lebensleistung der Menschen in der DDR durch das Entscheidungsgremium deutlich.

Dass Täve Schur eine der großen Identifikationsfiguren eben nicht nur des ostdeutschen Sports ist, hat nicht nur die große Zahl der Gratulanten zu seinem 80. Geburtstag aus ganz Deutschland und darüber hinaus unter Beweis gestellt.

An der sportlichen Leistung von Täve Schur dürfte niemand Zweifel hegen. Dopingvorwürfe gegen ihn wurden nie erhoben und wären bei ihm ja wohl auch absurd. Für die Staatssicherheit hat er nachweislich nicht gearbeitet. Der Vorwurf, er hätte sich politisch in der DDR instrumentalisieren lassen, ist insofern absurd, als dass dieser Vorwurf bei der intensiven Verbindung von Politik und Sport wohl gegen die Mehrheit von Leistungssportlern in der Vergangenheit erhoben werden könnte. Dann wäre die „Hall of Fame“ des Sports bedeutend leerer.

Dass Täve Schur umstrittene politische Positionen vertritt, darf nie und nimmer ein Grund dafür sein, dass man ihm die verdiente Ehrung seiner sportlichen Lebensleistung verwehrt. Dass dies trotzdem geschieht, verstärkt nachdrücklich den Eindruck, dass Ostdeutsche Menschen 2. Klasse sind,

Die Fraktion solidarisiert sich ausdrücklich mit Täve Schur in dem Wissen darum, dass seine Verankerung in den Herzen der Menschen nicht nur im Osten Deutschlands tausend mal wichtiger ist, als die diskriminierende Entscheidung einer scheinbar ideologisch verblendeten Kommission.

Magdeburg, 13. Mai 2011

Wulf Gallert
Fraktionsvorsitzender