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Eingriffe in die Unterrichtsversorgung und die Lehrer-Ausbildung zurücknehmen

Mit einem Antrag in der nächsten Landtagssitzung am 28./29. September wird die Fraktion Die LINKE die Landesregierung auffordern, sich der massiven Kritik an den gekürzten Bedarfszuweisungen für allgemeinbildende Schulen sowie an der drastischen Erhöhung des eigenverantwortlichen Unterrichts in der Lehrer-Ausbildung zu stellen und diese Notmaßnahmen so schnell wie möglich, spätestens jedoch zum nächsten Schuljahr, wieder zurückzunehmen. Dazu erklärt der Bildungspolitische Sprecher Thomas Lippmann:

„Die Kürzungsmaßnahmen des Bildungsministers, die vor allem an den Grundschulen zu einer deutlichen Reduzierung des Unterrichtsangebotes (Absenkung der Lehrerzuweisung um 8 Prozent) führen, hatten schon mit dem Bekanntwerden Ende des letzten Schuljahres zu einem Sturm der Entrüstung bei Schulleitungen, Lehrkräften und Eltern geführt. So hatten sich vor den Sommerferien mehr als 130 Grundschulleitungen in einem Brandbrief an den Minister gewendet und sich gegen diese Verschlechterung der Arbeits- und Lernbedingungen in ihren Schulen zur Wehr gesetzt. Auch Fachverbände und Gewerkschaften hatten diese Eingriffe in das Unterrichtsangebot und die Unterrichtsqualität scharf kritisiert.

Um die klaffenden Lücken in der Unterrichtsversorgung zu stopfen, sollen nach den Oktoberferien nun auch noch angehende Lehrkräfte, die erst ihren Vorbereitungsdienst absolvieren, in unverantwortlicher Weise zum Unterrichten ohne Betreuung durch einen Mentor herangezogen werden. Auch gegen diese fachlich völlig unbegründete Entscheidung des Bildungsministers gibt es große Bedenken von Ausbildungseinrichtungen und Fachverbänden.

Die Fraktion DIE LINKE verlangt in ihrem Antrag von der Landesregierung, die desolate Lehrkräfteausstattung der Schulen nicht länger durch Tricks und untaugliche Kunstgriffe zu überspielen und zu vertuschen, sondern die Herausforderungen des Lehrkräftemangels endlich anzunehmen und für eine tatsächliche Verbesserung der Situation in den Schulen zu sorgen. Davon kann erst dann die Rede sein, wenn wieder so viele Lehrkräfte vor ihren Klassen stehen, wie es nach den immer weiter steigenden Schülerzahlen erforderlich ist. Noch nie in der Geschichte des Landes waren so wenige Lehrerinnen und Lehrer im Unterricht eingesetzt, wie in diesem Schuljahr – und das bei 13.000 Schülerinnen und Schülern mehr in den Klassen, als noch im Schuljahr 2009/10, dem Tiefpunkt der Schülerzahlentwicklung.“


Magdeburg, 19. September 2017