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Doreen Hildebrandt zu TOP 3: Berufsbildungsberichterstattung für Sachsen-Anhalt weiterentwickeln - Erstellung eines Jahresmonitors zur Berufsausbildung

Sehr geehrte Damen und Herren,

Die Koalition möchte mit vorliegendem Antrag also den bisher alle 2 Jahre veröffentlichten und ca 200 Seiten starken Berufsbildungsbericht abschaffen und stattdessen einen Jahresmonitor zur Berufsbildung einführen.

Grundsätzlich eine gute Idee.

Allerdings sträubt sich mein Berufsberaterherz, wenn der zukünftige Jahresmonitor von Kalenderjahren berichten soll. Ausbildungen, egal ob betrieblich oder schulisch, beginnen in der Regel im August oder September eines Jahres. Deshalb ist es deutlich sinnvoller, über den Zeitraum vom 01.10. bis zum 30.09. des Folgejahres zu berichten und bereits Anfang Januar diesen Bericht zu veröffentlichen. Der im Antrag der Koalition geforderte Überblick über die Entwicklungen am Ausbildungsmarkt zum Stand 30.04.2018 erscheint mir sehr fraglich: Was soll daraus hervorgehen? Keine neue Ausbildung wird zu dem Zeitpunkt angetreten, Vertragslösungen in der Probezeit kommen im Frühjahr nicht vor und die Zahl der gemeldeten Bewerber und freien Ausbildungsstellen finden Sie monatlich in den Statistiken der Bundesagentur für Arbeit.

Dies ist aber nur ein handwerklich – statistisches Problem, dem sie leicht abhelfen können, wenn Sie unserem Änderungsantrag zustimmen.

Eine andere Sache ist es mit den festzulegenden Schwerpunkten im Bericht.

Ich weiß nicht, ob Sie den Zusammenhang zwischen Angebot und Nachfrage auf dem Ausbildungsmarkt erkennen. Wir haben bereits in der Debatte „Berufsschulen als Motoren des dualen Systems weiter stärken“ und in mehreren Ausschüssen darüber geredet. Gerade die CDU-Fraktion macht regelmäßig auf die wirtschaftliche Entwicklung und die Unternehmensgründungen und zahlreichen anstehenden Unternehmensübergänge in Land aufmerksam. Also gilt es doch, nicht nur auf die Schulabgänger und Ausbildungssuchenden zu schauen, sondern auch auf die Angebotsseite. Wie viele Betriebe haben wir im Land, wie viele von ihnen sind ausbildungsberechtigt und wie viele davon bilden denn tatsächlich aus?

Daraus ließe sich ableiten, wie die Unternehmen je nach Betriebsgröße auf die Bewerberzahl reagieren und welche Landesstrategien helfen könnten, die Ausbildungsmarktlage zu verbessern.

In allen anderen Punkten können wir mitgehen.

Ich bitte also um Zustimmung zu unserem Änderungsantrag.