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Armut bei Kindern, Jugendlichen und Alleinerziehenden am höchsten – Armutsgipfel auf Landesebene muss kommen

Zur Anfrage an die Landesregierung in Bezug auf die allgemeine Armutsentwicklung betont Eva von Angern, Fraktionsvorsitzende:

„Die aktuellen Zahlen zur Armutsentwicklung in Sachsen-Anhalt sind im wahrsten Sinne des Wortes ein Armutszeugnis für unser reiches Land. Die Zahlen haben sich zu den Vorjahren verschlechtert. Die Landesregierung lässt viel zu viele Menschen in Armut zurück. Besonders deutlich zeigen das die steigenden Zahlen an Empfänger:innen von Hartz IV/ Bürgergeld, Sozialhilfe und Grundsicherung. Zwischen 2021 und 2022 gab es hier einen sprunghaften Anstieg, der seinen Ursprung in der verfehlten Wirtschafts- und Sozialpolitik der Landesregierung hat. Die soziale Schere zwischen arm und reich geht weiter auseinander und führt zu einer Zwei-Klassen-Gesellschaft.

Dramatisch ist die Entwicklung bei Kindern und Jugendlichen sowie Alleinerziehenden. Hier muss jedes vierte Kind in Armut aufwachsen. Wer in Armut aufwächst, hat weniger Geld für Bildung, Freizeit und Erholung. Das wirkt sich unmittelbar auf die kindliche Entwicklung auf und sorgt dafür, dass Kinder gesellschaftlich abgehängt werden. Sie haben weniger Chancen in der Schule. Kinderarmut kommt durch die Armut der Eltern. Wer arm ist, stirbt im Durchschnitt 9 Jahre früher. Das ist unfassbar ungerecht.

Doch nicht nur bei der Armut von Kindern und Jugendlichen ist Sachsen-Anhalt bundesweit ganz vorne dabei. Die wachsende Armut von 18- bis 25-jährigen ist dramatisch, hier gilt knapp jede dritte Person als arm. Wie aus einer heute veröffentlichten Studie der Bertelsmann-Stiftung hervorgeht, sind Alleinerziehende bundesweit die noch immer am stärksten betroffene Gruppe von Armut. Das zeigt sich auch beim Blick auf die Zahlen aus Sachsen-Anhalt. Die über 65-jährigen werden auch immer ärmer, hier gilt mehr als jede zehnte Person als arm. Überdurchschnittlich von Armut betroffen sind die Menschen in Halle.

Die Linke fordert einen Armutsgipfel des Ministerpräsidenten auf Landesebene. Die Lösungen gegen die gegen wachsende Armut liegen seit Jahren auf dem Tisch und sie müssen jetzt angegangen werden: Die Erhöhung des Mindestlohns auf 15 Euro, eine nach Kindesalter gestaffelte Kindergrundsicherung über mindestens 520 Euro, kostenfreies Mittagessen in Kita und Schule sowie eine außerordentliche Rentenerhöhung von 10 Prozent als Inflationsausgleich.“

 

Hier finden Sie die entsprechende Anfrage der Fraktion Die Linke sowie die Anlage 1, Anlage 2, Anlage 3 und Anlage 4.

 

Magdeburg, 25. Juni 2024